Hettiiiqe, auf betten Schiffe gebaut werden.
Stettiner Schiffs-
Die Vulkan-Werft in Stettin und Hamburg ist die größte auf dem Kontinent. Aus kleinen Verhältnissen erwachsen,
beschäftigt sie heute 13 000 Arbeiter und ein Heer von Beamten und Ingenieuren. Im Bau der großen Schnell-
dampfer der Hamburg-Amerika-Linie und des 'Norddeutschen Lloyd war die Bulkan-Werft bahnbrechend und neben
F^ö rde von Eckernförde.
Die Förde wird von einem hügeligen, mit Buchenwald bedeckten Ufergelände von 30 m Höhe umsäumt. Sie hat 141cm
Länge, 1 km Breite, bis 27 m Tiefe und ist eine der besten Hafenbuchten Schleswigs. Die Förden sind „ertrunkene
Täler".
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
sa^brik in Essen. (Zu Abschnitt V.) Nach einer Originalaufnahme der Sl.-O. Krupp, Essen.
Ihre Haupterzeugnisse, Gußstahlkanonen, Geschosse und Panzerplatten, gelten als unübertroffen. Großartig sind
die Wohlfahrtseinricktungen der Fabrik, die Fürsorge für Wohnung, Ernährung und Fortbildung der Arbeiter,
für Kranke und Genesende. „Der Zweck der Arbeit," sagte Alfred Krupp, „soll das Gemeinwohl sein; dann bringt
Arbeit Segen, dann ist Arbeit Gebet."
Nach einer Photographie von Wilhelm Fülle, Barmen.
Schwebebahn in Elberfeld-Barmen. (Zu Abschnitt Vii.)
Der ungemein rege Berkehr im industriereichen Wuvpertal ist über die natürlichen Schranken des Gebiets hinaus-
gewachsen, und der erfindungsreiche Geist der deutschen Technik hat zu seiner Bewältigung die Schwebebahn in
Elberfeld-Barmen geschaffen. Die Wagen dieser 13vz km langen Bahn hängen an einer Schiene, die an einem
eisernen Drahtgerüst befestigt ist, und gleiten auf dieser, von elektrischer Kraft getrieben, dahin. Das Schwebegleis
wurde teilweise über der Wupper angelegt, um den Straßenverkehr in dem engen Tal nicht noch mehr zu
belasten. Hier sausen die Wagen unbehindert dahin und erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 40 km. Die Halte-
stellen befinden sich meist bei den Wupperbrücken.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf]]
Extrahierte Personennamen: Krupp Alfred_Krupp Wilhelm_Fülle Wilhelm
90 Die Verkehrswege der Gegenwart.
in der Nähe von Berlin versorgt jetzt schon über 3000 km die atlantischen Schisse
mit Nachrichten. Im Oktober 1907 erfolgte sogar schon die Eröffnung fnnkentele-
graphischen Verkehrs zwischen Europa (Elifden in Irland) und Amerika (Cape Breton
in Canada). Die Entfernung beträgt rund 4000 km. Auch für militärische Zwecke
hat sich die Funkentelegraphie sehr brauchbar erwiesen.
Um die drahtlose Telegraphie haben sich vor allem der Italiener Marconi und
die Deutschen Graf v. Arco und Siemens, sowie die Professoren Braun-Straßburg
und Slaby-Berlin verdient gemacht.
D. Das Fernsprechwesen.
Der Fernsprecher oder das Telephon, eine Erfindung des Lehrers Philipp
Reis zu Friedrichsdorf bei Frankfurt a. M., hat seit seinem ersten Erscheinen auf
der Weltausstellung in Philadelphia (1877) in unaufhaltsamem Siegeszug die
K^ulturstaaten der Alten und der Neuen Welt erobert. Das Haupttelephonland
sind die Vereinigten Staaten von Amerika mit rund 2 Millionen Fernsprech-
teilnehmern. In Europa steht das Deutsche Reich weitaus an erster Stelle. Eng-
land und besonders Frankreich folgen in starkem Abstand. Größte Telephonstadt der
Welt war bisher Berlin mit über 60000 Teilnehmern. Neuerdings wird es durch
Groß-New ^)orf übertroffen.
Zu den längsten, d. h. ohne Zwischenstationen betriebenen Fernsprechlinien
zählen New Aork—chicago (1600 km), Rom—paris (1452 km) und Ber-
lin—paris (1186 km). Ein Problem der Zukunft ist die Ozeantelephonie.
Neuestens hat die drahtlose Telephonie schon Erfolge aufzuweisen bis über
300 km.
E. Die Post.
Geschichte. Die Anfänge der Post reichen zwar schon ins graue Altertum zurück,
aber erst dem 19. Jahrhundert blieb es vorbehalten, das Postwesen zu einer die ganze
Erde umspannenden Verkehrseinrichtung auszubilden. Behufs einheitlicherer Gestaltung
und Verwaltung des Postwesens traten zuerst Deutschland und Österreich (1850) zusammen
und gründeten den Deutsch-Österreichischen Postverein. Die Ereignisse des Jahres
1866 brachten dann die Post des Norddeutschen Bundes und die des Jahres 1870/71
die Post des Deutschen Reiches. Die größte Errungenschaft im Postwesen ist jedoch
der im Jahre 1874 gegründete Weltpostverein. Diese großartige Organisation des Post-
wesens angeregt zu haben, ist vor allem das Verdienst des damaligen Leiters der deutschen
Postverwaltung, des Staatssekretärs Dr. v. Stephan. Heute umfaßt der Weltpostverein
sämtliche Staaten und Kolonien der Erde. Innerhalb dieses ganzen Gebiets kostet eine
einfacher Brief 20 Pf., eine Weltpostkarte 10 Pf.*)
Leistungen. Der gesamte Weltpostverkehr, d. i. die Zahl aller in den
Ländern des Weltpostvereins aufgelieferten Postsendungen, welche i. I. 1873 in
') Vor Begründung des Weltpostvereins bestanden für Briefe nach den jetzt zum Verein
gehörigen Ländern in Deutschland über 60 verschiedene Portosätze für frankierte und 18 ver-
schiedene Sätze für unfrankierte Briefe, während die Anzahl der Portosätze, welche in sämtlichen
Vereinsländern für den gegenseitigen Briefaustausch in Geltung waren, mehr als 1500 betrug.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Breton Philipp
Reis Philipp Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Europa Irland Amerika Canada Braun-Straßburg Friedrichsdorf Frankfurt_a._M. Philadelphia Amerika Europa Deutsche_Reich Frankreich Berlin Deutschland Deutschland
Dunenkuste der Nordsee bei Norderney.
Die Nordseeküste ist in ihrem heutigen Aussehen hauptsächlich das Werk der Winde. Die Südwestwinde haben den vom Meere abgelagerten Flugsand zu Hügeftt von 30 bis 40 m
Höhe angehäuft und Sturmfluten haben diese wieder zerrissen und zu Inseln umgeformt. Wo der Sand unverhüllt zu Tage tritt, erkennt man genau die einzelnen angewehten
Sand.chichten, die wie die Gesteinsschichten der Gebirge übereinander folgen. Auch in den mannigfach eingeschnittenen Erhebungen gleichen die Dünen kleinen Gebirgen. Auf
den flachen Abhängen und den Kämmen der Dünen gedeihen hauptsächlich verschiedene Dünengräser,' weiter landeinwärts abgelöst von Heidekraut und dann von Kiefernaufschlag.
Die Bewohner unterstützen den Pflanzenwuchs mit allen Mitteln, da er es ist, der die Dünen vor dem Wandern hindert und so die fruchtbaren Marschen schützt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Ter geologische Aufbau des deutschen Bodens. *1 11
'L essen
seiner Rinder und Pferde geht in Europa nur Rußland dem Reiche voran, tn
der Schweinezucht hat es alle Länder der Erde mit Ausnahme d^xhordameri-
kanischen Union überflügelt. Doch wird der Bedarf aller Viehgattungötzhcht durch c
die Zucht des Landes gedeckt, sondern es ist Einfuhr erforderlich. Die Rk^M^Mchk
hat ihre Hauptsitze in den Marschen und in den südlichen gebirgigen Gegenäe^be^^
sonders im Allgäu, die Pferdezucht in der Norddeutschen Tiefebene, namentlich
in Hannover, Oldenburg, Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Ostpreußen, die
Schweinezucht in Westfalen, Hannover, Pommern und in der Oberpfalz, die
Schafzucht ist infolge des Wettbewerbs überseeischer Länder, namentlich Austra-
liens, Kaplands und Argentiniens stark zurückgegangen. Ein Hauptgebiet deutscher
Schafzucht ist noch die Lüneburger Heide. Der Wert der Wolleinsuhr beträgt heute
nahezu 500 Mill. Mark.
d) Bewaldung. Ein Viertel des Bodens deckt der Wald. (^ Nadel-,
y3 Laubwald.) Er tritt hauptsächlich in den höher gelegenen oder mit kärglicherem
Boden ausgestatteten Gegenden auf, also in den Bergländern (besonders Fichten
und Tannen) und in den Sandebenen Brandenburgs und Niederschlesiens (nament-
lich Kiefern); in seiner ganzen Pracht zeigt er sich uns in den deutschen Mittelge-
birgen, an deren Gehängen er zumeist bis zum Kamm emporklimmt und deren land-
schaftliche Schönheit nicht zum geringsten Teil durch das grüne Waldkleid verursacht
wird. Waldarm sind nur wenige deutsche Landstriche, so die Marschen, die Dünen-
inseln und Nehrungen, die Heiden und Moore, endlich besonders kulturreiche Strecken
in den Flußniederungen, z. B. am Oberrhein.
Unschätzbar ist die Bedeutung des deutschen Waldes für Bewässerung und
Klima des Landes, für Holzgewinnung, Gewerbe und Industrie, aber ebenso als
Stätte der physischen und geistigen Erholung des Menschen. Seine Erträgnisse
reichen freilich nicht im entferntesten hin, den Bedarf des deutschen Volkes an Holz
zu decken. Es nimmt hierfür hauptsächlich die Holzbestände von Rußland, Schweden,
Österreich-Ungarn und Rumänien in Anspruch.
Trotz des hohen Stands der deutschen Landwirtschaft bedarf das Reich der
Zufuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Auslandes.
Iii. Der geologische Aufbau des deutschen Bodens.
(Vgl. dazu die geologische Karte des Atlasses und den Abschnitt über Erd-
geschichte Iv, S. 2sf).
_ 1. Im S. des Reichs erhebt sich ein mächtiges erst in der tertiären Periode,
also in der Neuzeit der Erde, entstandenes Faltengebirge, die Alpen, deren nörd-
lichste Ketten zu Bayern gehören.
2. Ein großer Teil der deutschen Mittelgebirge ist der Überrest eines
alten, abgetragenen, parallel zu den heutigen Alpen ziehenden Hochgebirges aus der
^?teinkohlenzeit, also dem geologischen Altertum der Erde, dessen Westflügel das
französische Zentralplateau bildet. Einbrüche (Verwerfungen) und Abtragung durch
Verwitterung und Erosion haben dieses alte Gebirgsland in eine Reihe unzusammen-
hängender Gebirgsschollen (Horste) zerlegt, die aus Granit, Gneis und Ton-
schiefer, alfo aus kristallinischen und paläozoischen Gesteinen, bestehn. Es sind dies
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Norddeutschen_Tiefebene Hannover Oldenburg Mecklenburg Schleswig-Holstein Westfalen Hannover Pommern Oberpfalz Kaplands Argentiniens Heide Brandenburgs Niederschlesiens Schweden
Xi'abcu
Trarbach
Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit
Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel.
Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge
und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen,
des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte»
Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der
Sage und Poesie.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Deutschlands Verkehrswesen. 25
In der Einfuhr überwiegen die Rohstoffe für Jndustriezwecke und die
Nahrungs- und Genußmittel. Unsere hauptsächlichsten Lieferanten sind
Rußland, die Ver. Staaten, Großbritannien und Österreich-Ungarn.
In der Ausfuhr stehen obenan die Fabrikate. Unsere bedeutendsten Ab-
nehm er sind im wesentlichen dieselben Länder: Großbritannien, Österreich-Ungarn,
Ver. Staaten von Amerika und Rußland (siehe die Fig. S. 26).
Im ganzen unterhält Deutschland den regsten Verkehr mit den europäischen
Staaten; er übertrifft sogar bei weitem den Warenaustausch mit den übrigen 4 Erd-
teilen zusammengenommen. Nur der Verkehr mit der Union spielt neben dem euro-
päischen noch eine wichtige Rolle. Über den Anteil der 5 Erdteile am Außenhandel
Deutschlands i. I. 1910 siehe die Fig. S. 26. Rund 7/,0 des deutschen Außen-
handels entfallen auf den Seehandel.
Vii. Deutschlands Verkehrswesen.
Mit der Entwicklung des deutschen Gewerbes und Handels schritt auch die
Ausbildung des deutschen Verkehrswesens voran, namentlich seit der Einführung
der Eisenbahnen in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts^). Erfreulicher-
weise sind hierfür durch die Natur des Landes sehr günstige Bedingungen gegeben.
Dank seiner zentralen Lage ist Deutschland das wichtigste Durchgangsland
für den europäischen Binnenverkehr, indem es den germanischen N.
mit dem romanischen S., die Ackerbauländer des O. mit den Industriestaaten des
W. verknüpft. Die beiden wichtigsten nordsüdlichen und die zwei belebtesten ostwest-
lichen Wege des Erdteils (Welche? S. S. 5) durchziehen das Deutsche Reich auf
langen Strecken, und in ihren Schnittpunkten sind mächtige Großstädte emporge-
wachsen. Die politische Zersplitterung Deutschlands hat freilich die Ausbildung eines
einheitlichen Eisenbahnnetzes unmöglich gemacht, und mit Recht vergleicht man das
französische Eisenbahnnetz mit einem Spinnennetz, das deutsche mit einem Fischer-
netz. Trotzdem hat seine Ausbildung dem wachsenden Bedürfnis des Verkehrs Rech-
nung getragen, wenn auch seine Dichte sehr verschieden und die Zahl seiner Mittel-
punkte sehr groß ist. Das engmaschigste Eisenbahnnetz findet sich im Ruhrgebiet,
in Sachsen und Südwestdeutschland, das weitmaschigste in den östlichen Landes-
teilen Preußens. In der Gesamtlänge seiner Eisenbahnen (60 00v Km) wird
Deutschland nur von den Vereinigten Staaten übertroffen; in der Dichte seines
Netzes gehen ihm nur Belgien und England, letzteres um ein geringes, voran.
Deutschland hat serner ein hochentwickeltes Telegraphen- und Fern-
sprechnetz. Im Fernsprechverkehr, dem jüngsten Zweig des Verkehrs-
Wesens, nimmt das Reich unter allen Ländern Europas weitaus den 1. Platz ein.
Auch die Zahl der deutschen Seekabel ist in erfreulicher Zunahme begriffen; zwei
überseeische deutsche Kabel verknüpfen bereits Deutschland mit New Aork. Deutsch-
lands Postwesen wurde unter Generalpostmeister Stephan, dem Begründer des
Weltpostvereins, vorbildlich für die ganze Welt.
In der modernen Ausgestaltung seines Binnenschiffahrtswesens schreitet
Deutschland rüstig fort. Zwar drängte die Einführung der Eisenbahnen geraume
Am 7. Dez. 1835 wurde die erste Lokomotivbahn in Deutschland von Nürnberq nach
Fürth dem Verkehr übergeben.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Amerika Deutschland Deutschlands Deutschlands Deutschland Deutschlands Sachsen Deutschland England Deutschland Europas Deutschland Deutschland Deutschland
88 Die Verkehrswege der Gegenwart.
große Verdienste um Vereinfachung und Verbilligung des Telegraphenwesens hat sich
die deutsche Post- und Telegraphenverwaltuug unter ihrem ehemaligen Leiter, dem
Staatssekretär Dr. von Stephan, erworben.^) Ihm verdankt das Deutsche Reich auch
sein ausgedehntes unterirdisches Kabelnetz.
Mit den größten Schwierigkeiten hatte die unterseeische Telegraphie zu ringen.
Als ihr Geburtsjahr gilt das Jahr 1851, in welchem Dover und Calais unterseeisch ver-
Kunden wurden. Indes erst 1866 gelang es, Europa und Amerika dauernd durch eine
Kabelleitung zu verknüpfen. Seitdem folgten sich ueue Unternehmungen in großem Stil
rasch nacheinander und wurden auch glücklich zu Ende geführt. Gegenwärtig betrügt die
Gesamtlänge aller Kabellinien über 475000 km; hiervon sind indes nur 80000 km, also
rund Vg, in staatlichem Besitz; sämtliche übrigen Linien, darunter mit zwei Ausnahmen
alle großen Weltverkehrslinien, gehören Privatgesellschaften; die meisten von ihnen
haben ihren Sitz in London. Da nun die englische Regierung auf diese Gesellschaften
sich einen maßgebenden Einfluß gesichert hat, so ist der größte Teil des Weltkabel-
netzes (rund 60 °/0 aller Seekabel) von England abhängig. In neuester Zeit macht
sich daher in verschiedenen Staaten ein starkes Streben nach Schaffung eigener
Kabellinien geltend. So hat' sich auch das Deutsche Reich bereits zwei direkte Ver-
bindungen nach den Vereinigten Staaten und eine solche nach Südamerika gesichert.
Die Gesamtlänge der deutschen Kabel beträgt gegenwärtig 40000 km = 8% (1870 erst
über 1000 km). Der Gesamtwert des unterseeischen Weltkabelnetzes beläuft sich aus
rund 1 Milliarde M.
Verbreitung. Aus dem beigegebenen Kärtchen erhellt, daß der Tele-
graph nunmehr alle Erdteile und alle Meere durchzieht, die elektrische
Umgürtung der Erde somit zum Abschluß gebracht ist.^)
Die größte Zahl unterseeischer Verbindungen besteht zwischen Europa
und Amerika: 15 zwischen Europa und Nordamerika (9 von Irland, 2 von England,
2 von Frankreich und 2 von Deutschland; letztere gehen von Emden aus und laufen
über die Azoren nach New ?)ork) und 3 zwischen Europa und Südamerika. Im
ganzen sind also gegenwärtig zwischen Europa und Amerika 18 unterseeische Linien
in Betrieb.
Die deutschen Besitzungen in Afrika sind ebenfalls alle an das Welt-
telegraphennetz angeschlossen, desgleichen die Karolinen.
Funkentelegraphie. Ein gefährlicher Mitbewerber droht dein Telegraphen
außer im Telephon auch in der drahtlosen Telegraphie. Ihre Haupterfolge
hat die Funkentelegraphie bisher im Verkehr zwischen Schiffen auf hoher See bzw.
zwischen fahrenden Schiffen und Landstationen erzielt. Die Groß-Station bei Nauen
') Noch 1849 kostete ein einfaches Telegramm (20 Wörter) von Berlin nach Aachen über
15 M. (heute 1 M.) und eine in Berlin nach 9 Uhr abends nach dem gleichen Orte aufgegebene
Depesche von 50 Wörtern, die heute für 2,50 M. befördert wird, 55,10 M. Eine außerordent-
liche Ermäßigung der Tarife trat im Lauf der Jahre für die Kabeltelegramme ein. Für ein
transatlantisches Kabeltelegramm bis zu 20 Worten waren bis 1867 400 M. zu entrichten.
Heute bewegt sich die Worttaxe für eine Depesche nach den Vereinigten Staaten von Amerika
um 1 M.
*) Ein von dem Präsidenten der Union Roosevelt am 4. Juli 1903 in Oysterbai bei
New ^ork an den Präsidenten der Pazifikkabelgesellschaft, Mackay, der sich mit Roosevelt
in demselben Räume befand, aufgegebenes Telegramm legte den Weg um die ganze Erde in
10 Minuten zurück. Das Danktelegramm Mackays an den Präsidenten Roosevelt traf schon
nach 9'/, Minuten ein.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Stephan Mackay Roosevelt Danktelegramm_Mackays Roosevelt
Extrahierte Ortsnamen: Dover Europa Amerika London Weltkabel- England Europa Amerika Europa Nordamerika Irland England Frankreich Deutschland Europa Südamerika Europa Amerika Afrika Nauen Berlin Aachen Berlin Amerika Oysterbai
— 236' —
Das Eintreffen des Königs auf dem Schlachtfelde: Gegen 8 Uhr ertönte von rückwärts her, von der Höhe von Dub, lautes Hurrarufen. Der König war auf dem Schlachtfelde angekommen. Es ist Hohenzollernart, in den Stunden der Gefahr dort zu sein, wo für Ehre und Glück des teuren Vaterlandes gekämpft wird. — In dem Augenblicke flog eine Granate heran. Sie schlug, ohne zu Platzen, in eine nickt weit entfernt haltende Schwadron Ulanen. Bald folgten mehrere. Vielleicht gaben die etwa 300 Pferde der Stabswache, die den König begleitete, ein bequemes Ziel. Darum wurde sogleich befohlen, daß das Hauptquartier sich im Gelände verteilen sollte. Der König, die Generale und Bismarck ritten nach Nordosten hinunter in die Ebene. Unweit des Kriegsherrn, welchen Moltke, Roon und Alvensleben umgaben, hielt Bismarck auf einem riesengroßen Fuchs. Wie er im grauen Mantel hoch-ausgerichtet dasaß und die großen Augen unter dem Stahlhelm glänzten, gab er ein wunderbares Bild: ein Riese aus nordischer Urzeit.
Nachdem sich der König über die Gefechtslage unterrichtet hatte, befahl er, daß die erste Armee die Bistritz überschreiten sollte. General v. Bose überschritt auf schnell hergestellten Stegen von Aesten und Brettern den breiten Bach und drang in das anliegende Gebölz ein, aus dem sich der Feind ohne Widerstand zurückzog. Jenseit des Flusses schwenkten dann sämtliche Bataillone etwa um 9>2 Uhr gegen den Hola-Wald, welcher ein vortrefflickes Schußfeld und eine ebensolche Deckung zu bieten schien.
Im Hola-Walde: Der Hola-Wald bildet ein ziemlich regelmäßiges Viereck von etwa 1100 Schritt Ausdehnung südlich der Chaussee von Sadowa nach Lipa. Er enthält längs der Chaussee hochstämmige Laub- und Nadelhölzer, besteht aber im übrigen aus überaus dichtem Unterholz.
Beim Vordringen fanden unsere 31er it. 71er nur schwache Abteilungen des Gegners vor. welche sich ohne Kampf zurückzogen. Mühsam bahnten sich die Musketiere den Weg durch das dichte Gebüsch. Plötzlich — man hatte noch nicht den südlichen Waldsaum erreicht — wurde das Gehölz lichter, und geradeaus erblickte man aus einem kaum 1000 Schritt vorliegenden Höhenzuge bei dem Dorfe Lipa eine lange Artillerielinie. Der Gegner hatte das Unterholz aus einige 30 Schritte vom Waldrande entfernt, um Einsicht zu erlangen. Fast im gleichen Augenblick begrüßte die Preußen ein Hagel von Granaten. Trotz der trüben Witterung zielten die Oesterreicher gut und ihre Granaten schlugen richtig ein. Sie hatten an mehreren Stellen des nach Lipa zugekehrten Saumes Bäume ihrer Rinde beraubt, sodaß die hellen Stämme gute Zielpunkte boten. Das Feuer steigerte sich bald zu einer betäubenden Heftigkeit; Blitz auf Blitz zuckte in weitem Umkreise schnell hintereinander auf, unaufhörlich rollte der Donner und sausend kam Geschoß auf Geschoß mit fürchterlicher Sicherheit daher. Granate
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 103 -
Gewändern, und solches erhielt unter allgemeinem Jubel der Weimarer Herzog.
Der Glückstopf: Daneben stellte der Rat einen sogenannten „Glückslops" aus dem Fischmarkte in einer eigens dazu gebauten Bude auf. Der Glückstopf war ein bauchiges Tongefäß, in welches die Lose hineingeworfen wurden. Es hatte einen fo engen Hals, daß man nur hineingreifen konnte, um die Lose herauszuholen, ohne sie sehen zu können. Das Los kostete einen neuen Groschen (9 Psg.), und manche hitzige Spieler setzten so viele Lose, daß sie bis zu 10 Gulden ausgaben. Der Erfurter Rat machte daher mit dem Glückstopfe ein gutes Geschäft, und er konnte es wagen, für „700 bis 800 Schock Groschen" Lose (Zettel) auszugeben. Dabei hatte ma« nur 16 Hauptgewinne gemacht, silberne Becher, deren kostbarster 12 Schock Groschen wert war. Als weitere Gewinne werden silberne Schalen, goldene Ringe, seidene Borden, Tuch und Buckskin, sogar Barchent zu Gewändern erwähnt, auch Gänse, Gewürze u. a. Die Spielwut war allgemein. Von den Fürsten und Grafen an fetzten alle Ritter und Knechte, Bürger und Bauern, Männer und Frauen, Jünglinge und Jungfrauen, reich und arm, selbst Bettler, Schüler und allerlei „sahrendes Volk". Alle Zettel, jeder mit dem Namen des Lösenden beschrieben, tat man in den oben beschriebenen Topf, daneben stand ein zweiter Behälter, in welchen die Zettel mit den daraus geschriebenen Gewinnen und die Nietenzettel getan wurden. Ein Knecht, der nicht lesen konnte, der „ungelehrt" war, stand zwischen den zwei Töpfen und zur Seite jedes Topfes ein Justizbeamter, ein öffentlicher Notar oder Schreiber; diese beiden hießen Herbert von der Maritte und Hermann Bruckfchlegel. Aus jedem Topfe nahm nun der Knecht ein Los und gab es dem Beamten, der daneben stand. Derjenige, welcher die Namenzettel bekam, las den Namen laut vor, der andere sah in den ihm gegebenen Zettel. War es ein Nietenzettel, so rief er „nichts", war aber ein Gewinn darauf verzeichnet, so blies man einen Trompetentusch. Der erste gezogene Gewinn waren zwei Gänse und ein Psuud Ingwer, der letzte war ein Gulden. Ihn gewann ein Stubenheizer, welcher vor der Langen Brücke wohnte. Er hatte nur ein Los genommen, während andere, welche viele Lose hatten, nichts gewannen. Zu diesen gehörten auch der Herzog von Weimar und die Schwarzburger Grasen. Der Ueberschuß, den der Rat aus der Lotterie zog, war so groß, daß er mehr betrug, als die Summe, die ihm die Beköstigung der sremden Schützen, besonders des Herzogs Wilhelm von Weimar, gekostet hatte. Letzterer machte darum über die Klugheit des Rates seine Scherze.
Vorbereitung zum Turnier: Hoch ging es auch beim Tur-
nier am 6. Juli 1496 her. Von Weimar kamen dazu herüber Kurfürst Friedrich der Weise und der spätere Kurfürst Johann der Beständige, dazu noch viele Grafen und Ritter. Der Schauplatz war
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Herbert_von_der_Maritte Hermann_Bruckfchlegel Wilhelm Friedrich Friedrich Johann